Propan als Kältemittel. Welche Vorteile bringt es?

Da Propan (R290) nicht zum Treibhauseffekt beiträgt und höhere Leistungszahlen bewirkt, wird es trotz besonderer Sicherheitsanforderungen immer häufiger in Wärmepumpen, Klima- und Kälteanlagen sowie in maßgeschneiderten Großanlagen eingesetzt. Dr. Markus Klausner, CTO bei Viessmann Climate Solutions SE, spricht im Interview über das Kältemittel der Zukunft.

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“Wir haben uns sehr systematisch damit beschäftigt, welche Kältemittel alle benötigten Eigenschaften erfüllen. Wir reden von einer sehr hohen Effizienz im Heiz- und Kühlbetrieb, über Umweltverträglichkeit und über die Notwendigkeit, hohe Vorlauftemperaturen darstellen zu können. Propan erfüllt diese Anforderungen mit Abstand am besten.”

Dass Propan bisher nicht als Kältemittel genutzt werden konnte, liegt im Wesentlichen daran, dass entscheidende Komponenten nicht für die Verwendung mit Propan geeignet waren – beispielsweise der Verdichter oder Teile der Elektronik. Da die neue Kältemittelverordnung (F-Gas-Verordnung) eine Reduzierung des Treibhauspotentials auch bei Kältemitteln vorsieht, können nun mit neuen Komponenten hochmoderne Propan-Wärmepumpen entwickelt werden.

Wer eine Wärmepumpe plant, muss immer darauf achten, dass gewisse Mindestabstände eingehalten werden, beispielsweise bei Lichtschächten oder Kellertüren. Bei der Installation selbst muss nichts beachtet werden, da bei den Monoblock-Wärmepumpen der Kältekreis komplett geschlossen ist. Das bedeutet, dass man als Partner nicht direkt mit dem Propan arbeiten muss. Zudem werden alle Kältekreise in der Fabrik zu 100 Prozent auf Dichtheit geprüft – für die Installation wird daher kein Kälteschein mehr benötigt.

Neben seiner Umweltfreundlichkeit bietet Propan noch weitere Vorteile, die sich insbesondere bei den Anlagenbetreibern niederschlagen. Die neuen Wärmepumpen eignen sich hervorragend in der Modernisierung, da mit Propan Vorlauftemperaturen von bis zu 70 Grad erreicht werden können. Zudem ist ein sehr hoher Trinkwasserkomfort gewährleistet. Ein weiterer Faktor: Propan hat besondere thermodynamische Eigenschaften – so können eine hohe Effizienz und hohe Temperaturen auch noch bei sehr niedrigen Außentemperaturen (bis zu Minus 15 Grad Celsius) erreicht werden. Über das gesamte Jahr gesehen, können sich AnlagenbetreiberInnen somit über eine Senkung der Betriebskosten freuen.

Viessmann wird noch in diesem Jahr die ersten Wärmepumpen mit Propan auf den Markt bringen und in Zukunft nach und nach immer mehr Produkte auf Propan umstellen.

“Uns geht es darum, Lebensräume für zukünftige Generationen zu gestalten. Dem tragen wir mit unserem hocheffizienten Produktprogramm Rechnung.“

Weitere interessante Fakten zum Kältemittel Propan erfahrt ihr im Interview mit Technikvorstand Dr. Markus Klausner.

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